Zum Inhalt springen

K(l)eine Halben Sachen

Zufall oder nicht, die aktuelle „Bergauf-Bergab“-Sendung passte ganz hervorragend zum Hohnsteiner Bergsommer. Den hatte Bernd Arnold in diesem Jahr unter das Motto „Junge Sachsen weltweit unterwegs“ gestellt. So erzählte zuerst Robert Leistner am Freitagabend von seinen Leistungen an großen und kleinen Sandsteinfelsen und dann beschrieben am Sonnabend Tobias Wolf und Chris-Jan Stiller eine Erstbegehung auf Madagaskar. Eberhard „Erbse“ Köpf beschloss den Abend jeweils mit einem Teil seines Kabarettprogramms.

Wenn man einmal da ist, bietet es sich natürlich an, mal wieder im Brand zu klettern. Einer der im obigen Fernsehbeitrag gekletterten Wege befindet sich am Großen Halben und steht bei mir schon länger auf dem Wunschzettel. Zum mal Anschauen bietet sich der selten gekletterte, aber nicht so anstrengende und gut gesicherte Bergweg VIIa an. Der stellt mittlerweile eine Ausstiegsvariante zum Alten Weg dar, da der originale Zustieg über einen Riß vom Massiv nicht mehr geklettert werden darf.

Kleiner Halben - AWAuch an den benachbarten Kleinen Halben geht man in aller Regel nicht wegen des Gipfels, sondern der Wege wegen. Der einfachste verlangt hier zwar nur den 5. sächsischen Grad, ist aber dafür Vollkontaktsport. Engen Schulterriß muss man halt mögen. Zum Glück liegen ein paar Schlingen und große Klemmknoten. Im Ausstieg muss dann noch mal beherzt ins Heidekraut gegriffen werden, ehe die beschriebene Birke in der Ausstiegsrinne erreicht wird.

In der Woche darauf passt dann für Robert Leistner endlich alles zusammen und er durchsteigt seine Vertreibung der letzten Idealisten“ XIIa (französisch 8c) am Nonnengärtner rotpunkt. Das dürfte wohl im Moment das Schwerste im Gebirge sein. Hinterher meint Robert dazu:

„Es ist genau dieser Prozess des Wartens, des Geduldigseins, der wirklich wichtig ist, denn man wartet darauf, dass der Moment entsteht, in dem Mutter Natur einem erlaubt, etwas zu durchsteigen. Wenn die Bedingungen stimmen, kommen Natur und Mensch in einer Art Symbiose zusammen. Und wenn alles zusammenpasst, wie neulich, ist das Ergebnis etwas extrem Mächtiges und Schönes.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert