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Hochtour ins Wallis

hochtour Die diesjährige Hochtour ging ins Wallis. Dabei waren Heiko S., David P., Ronald R. und wieder einmal ein neues Alpingesicht, Andreas H. Vom Zeltplatz in Randa sind wir am Sonntag von Zermatt zur Rothornhütte auf 3200 m aufgestiegen. Unser Plan war, das Zinalrothorn (4221 m) über den Rothorngrat zu besteigen, doch davon später mehr.

Das Zinalrothorn ist aufgrund seiner Lage ein Berg, der noch richtig vom Tal aus ohne Hilfsmittel erstiegen wird. Das ist mühsam, erzieht aber zu Respekt vor dem Berg und zeigt einem in jeder Hinsicht, wo man steht. Geplant war außerdem für Montag eine Eingehtour für alle mit Erkundung des Weges.

Nach den Gesprächen mit den letzen Besteigern des Zinalrothornes und dem schlechten Wetterbericht, entschieden wir uns, den Gipfel über den etwas leichteren Südostgrat zu versuchen und gleich am Montag zu gehen. Start war 5.00 Uhr und wir kamen gut voran. Wir gingen zunächst frei und auch die verschneite Rinne vom Gletscher ging ohne Sicherung. Am Schneegrat seilten wir uns an und konnten tief im Tal unser Zelt in Randa sehen. Die Wolken kamen immer niedriger und der Beginn der Kletterstrecke war doch sehr verschneit. Heiko stieg vor und holte Andreas und David am Doppelseil nach, danach sicherte mich David nach. Das braucht Zeit und die Bedingungen waren durch den Schnee schwerer als gedacht. Nach 2 Seillängen fing es an zu schneien und es wurde trotz Wind sehr neblich. Nach einer kurzen Diskussion beschlossen wir unterhalb des Couloires abzubrechen und traten bei 4000 m Höhe den Rückweg an. Wie richtig diese Entscheidung war, merkten wir an den Orientierungsproblemen beim Rückweg da unsere Spuren schnell zugeweht waren. An einer sehr rutschigen Passage seilten wir ab und fanden auch irgendwann die Rinne mit dem Abstieg zum Gletscher. Von dort ging es dann zur Hütte für eine weitere eiskalte Nacht (es gibt keinerlei Heizung).

Es schneite bis zum anderen Morgen und der Weg zum Klo ging nur in Bergschuhen. Übrigens das Klo war Kult: Die zweiteilige Tür erlaubt beim Geschäft den freien Blick zum Matterhorn und mit etwas Übung schafft man es auch den Aufwinden zu trotzen, die manch weggeworfenes Papier zurück brachten. Abstieg dann mit Schnee bis zum Knie und selber spuren. Nach Schneefällen bis auf 1600 m Höhe und dem Wetterbericht entschieden wir uns für die nächste Tour dann für einen reinen Schneeberg, die Weißmies (4017 m). Wegen der Blasen an einigen Füßen, nahmen wir die Bahn zur nagelneuen Hohsaashütte auf 3098 m Höhe. Der blanke Luxus: Warm, trocken und alles aus Holz und Glas. Auch hier hatte es lange geschneit und und wir waren am Donnerstag früh die ersten. Heiko spurte tapfer bis zu den Hüften im steilen Gelände zwischen den Spalten lang. Da im unteren Teil keinerlei Spur sichtbar war, folgten wir einer logischen Linie, die uns jedoch in sehr steiles, vereistes Gelände führte. Heiko sicherte ab da mit Eisschrauben und Pickel und wir kamen Stück für Stück voran. Inzwischen stiegen unter uns geführte Seilschaften ein und so sahen wir bald wo der Weg war. Auf diesem kamen wir dann gut voran, aber die letzten Touren merkte man schon. Vor dem Gipfelanstieg hatte ich dann den Blues und wollte nicht mehr höher gehen. Nach einer Pause und den überzeugenden Argumenten der Seilgefährten standen wir dann bei Sonnenschein und einer unglaublichen Fernsicht gegen 12.20 Uhr doch gemeinsam auf dem Gipfel und damit Andreas´ erstem 4000er. Alles in allem haben wir aus der Woche und diesem Wetter das beste gemacht und mit Andreas sicherlich einen neuen Alpinisten im Verein. Für nächstes Jahr werden wir sicherlich über den Zeitpunkt der Hochtour nachdenken, da das Alpenwetter Ende August öfters problematisch ist. Sicher ist jedoch, daß wir noch einen wetterbedingten Sack auf 4000 m abzuholen haben.

Berg Heil!
Ronald R.

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